Hallo zusammen,
Samstag ist VLN – hoffentlich mal ohne Nebel oder sonstigen Kapriolen!
Aber gegen Regen habe ich ja grundsätzlich nichts einzuwenden, nur die Zuschauer sind da nicht immer meiner Meinung, aber so ist das halt in der Eifel, vor allem im Herbst – da kommt keiner an guter Kleidung und wasserdichten Schuhen vorbei!
Auch im Rennauto sind solche Bedingungen alles andere als einfach und locker, die Nordschleife hat zum Teil sehr viele alte Asphaltabschnitte – sau-glatt! Hinzu kommt jetzt das viele Laub, dieses klebt regelrecht auf dem Asphalt und verschmutzt diesen auch entsprechend – dann die fast nicht vorhandenen Auslaufzonen – eine schöne Kombination…
Egal, ich freue mich! Wenn es nass sein sollte, dann werden wir sicher so einige der 20 GT3-Autos ordentlich ärgern…
Wir entwickeln ja bei Manthey Racing einen Porsche 991 Cup für die Nordschleife. Hier liegen die Schwerpunkte im Bereich Fahrwerk und ABS – das neue Cup-Auto unterscheidet sich vor allem durch die Wippenschaltung am Lenkrad – ich bin ja mehr so der Typ „Handwerker“ und möchte so was im Rennauto eher nicht sehen! Warum? Weil es zu einfach wird! Playstation fahren nenne ich das!
In einem 997 Cup Porsche ohne Hilfsmittel wie Zwischengasgestänge usw. war das Runterschalten mit einem sequentiellen Getriebe eine richtige Aufgabe, zumal du auch noch mit der „Hacke“ Zwischengas geben musstest!
Das war Kunst am Pedal!
Na ja, ich will nicht jammern, den Vorteil eines solchen Getriebes nutze ich natürlich auch. Wir sind bis jetzt mit dem neuen Auto noch nicht so viel zum Fahren gekommen. Die Testkilometer sind dringend von Nöten, vor allem weil mein Kollege Wolfgang Kohler und ich heiß auf Fahren sind! Wir wollen endlich mal lange Distanzen fahren und sehen was mit dem Auto möglich ist. Im Bereich Set-Up und Fahrwerk haben wir viel gelernt und trotz der wenigen Fahrzeit auch einen schönen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Über die Distanz ist das Auto ein Traum und geht sehr gut mit den Reifen um.
Trotz der späten Jahreszeit liegen über 200 Nennungen vor! Da wird es auf der Nordschleife mal wieder viele Zwischenfälle geben, das war bei der hohen Teilnehmerzahl noch nie anders – es darf auf keinen Fall noch einmal zu so einer Fahrweise, wie vor und nach dem 24-Stunden-Rennen kommen!
Ich unterstütze die harte Gangart der Rennleitung zu 100 Prozent – einige Leute gehören so nicht auf die Rennstrecke! Eine gelbe Flagge hat auch einen Grund, eine doppelt geschwenkte Flagge mit 60 Stundenkilometern Limit auch, da draußen stehen Sportwarte (Streckenposten), die riskieren bei ihrem Hobby ihr Leben um uns zu helfen! Ich begrüße alle Maßnahmen wie Nordschleifenlizenz und Sündenregister, nur eines darf nicht passieren – keine nennenswerten höheren Kosten – der Sport ist eh schon teuer genug!
Aber merke, eine gute Ausbildung ist fast immer günstiger als eine kleine Leitplankenberührung, also gut investiertes Geld! Aus dem Grund trainiere ich ja auch immer mit meinen „Schülern“ im Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring das Thema Fahrdynamik – was ist Unter- oder Übersteuern? Perfekte Nutzung der Bremssysteme und vieles mehr kann man dort vermitteln und trainieren – perfekt!
Was unter Gelb so passieren kann, haben wir schmerzlich bei der F1 erleben müssen. Auf diesem Wege wünsche ich Jules Bianchi alles alles Gute!
Gebt Obacht, nicht nur auf der Rennstrecke, manchmal auch daneben, Stichwort Nürburgring…
Bis die Tage
Euer Christian Menzel